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Und jetzt freuen wir uns auf Botswana !
Die Äuglein wohl noch geblendet von der Abendsonne (oder so) stecken wir am nächsten Tag nach etlichen tiefen Furtungen doch noch in einem der vom letzten Regen verbliebenen Schlamm-löcher : schlecht, weil Schaufeln bei 38 Grad und Sonnenhöchststand nicht erquicklich ist; gut, weil unser erst kürzlich montiertes Reifenfüllsystem das Druckablassen (fast) automatisch übernimmt und Herr Flott nicht auch noch im Schlamm neben den Ventilen knien muss; ärgerlich weil unnötig, denn mit 10 sec Umsicht wäre das Malheur auch einfach zu umfahren gewesen; lehrreich, denn der geneigte Leser erkennt, dass diese Art Reisen nicht ausschliesslich nur Ponyhof ist.
Ibisse beim Landeanflug auf ihren Übernachtungsbaum : wer so ein Lager in seiner Nähe hat, braucht definitiv keinen Wecker - was da in der ersten Morgen-dämmerung abgeht, lässt sich beim besten Willen nur als grauenhaftes Geschrei bezeichnen, sorry an alle "birdies" ...
Entspannung pur am nächsten Tag und am Abend die "Wiederholung" - auf die Gefahr hin, dass es den einen oder anderen langweilt, aber wie sang Nina Hagen einst so schrill wie treffend ? "Ich kann mich gar nicht entscheiden, is ja alles so schön bunt hier!" ...
Mindestens genauso spektakulär : die Sonnenunter-gänge mit auch für uns nicht überall so erlebten Farbenspielen, die fast an´s Polarlicht erinnern ...
Wir stehen am Ufer des Kwando, auf der gegenüber liegenden Seite beginnt das Okavango-Delta und die Hippos, die sich vor unserer Tür tummeln, könnten nach Lust und Laune auch mal eben bei uns herein schauen, genauso wie die Löwen, die sich in der ersten Nacht etwa 50 Meter neben uns ihres lautstarken Liebeslebens erfreuen - eine doch noch etwas gewöhnungsbedürftig offene Nähe zur freien Wildbahn ...
Da erzeugt der Abstand zu dieser Elefantenherde um die Flussbiegung herum zwar einerseits Beruhigung -
andererseits, ETWAS näher dürften sie schon kommen ...
Abrupter Szenenwechsel : nach so viel Stein und Wüste sind wir, diesmal am Etosha Nationalpark vorbei, zum Caprivi-Zipfel, um im äussersten Osten nach Botswana weiterzureisen. Wir haben die B8, die "Hauptschlagader" des Caprivi, auf einen südlichen Rundkurs entlang der Grenze verlassen und sind trotz starker Regenfälle in den vorangegangenen Tagen in den Mamili Nationalpark gefahren, ein recht kleiner, in der Regenzeit für seine Schlammlöcher berüchtigter Park, in dem die Camps nicht eingezäunt sind ...
Und auch nach Sonnen-untergang liefert die "Blaue Stunde" Romantik bis zur Nachtruhe ...
 
Die dann aber mal etwas kürzer ausfällt, denn die Morgenröte verspricht ja schon wieder Neues ...
Der Speicherchip kann all die imposanten Steinformationen in den fantastischen Farbspielen der Nachmittagssonne kaum fassen - und fast übersieht man die leisen Bewohner der Felsen : die Klippschliefer ...
 
 
 
Herausragender Hit ist dann allerdings der "Rock Arch" in allen Perspektiven ....
Die als Camp ausgewiesenen Stellplätze weisen als einziges Zivilisationsmerkmal eine Mülltonne und ein Plumpsklo auf und liegen weit über das Naturreservat verstreut, man kann also ungestört losklettern.
Die Granitformationen der "Spitzkoppe" sind herrlich fotogen, natürlich besonders in der Spätnachmittag-sonne mit Farbspielen der Felsen gegen den tief-blauen Himmel, die recht eindrucksvoll kontrastieren.
Wieder einmal ein den durchgehenden Farmzäunen geschuldeter "Notplatz" am Pistenrand, aber wenigstens mit Abstand zur Strasse und einem schönen Baum als Sicht- und Staubschutz ...
Wir haben ein recht unspektakuläres Sylvester in Windhoek verbracht, aber wenigstens haben wir unsere Klimaanlage bei MAN repariert bekommen, die uns in der Namib (natürlich bei 43 Grad !) verlassen hatte. Mit frischer Kühlung geht es zurück nach Westen Richtung Spitzkoppe ...
Alles so schön bunt hier !
Jan 2019